Aus Brackwasser 1/2000, dem Blätt’l vom Wassersportclub Dresden - Loschwitz e.V. vom 27.Februar 2000
Jugendarbeit im Verein ?
Welchen Stellenwert hat wohl die Jugendarbeit in einem Verein? Hat sie überhaupt eine Bedeutung geschweige denn eine Zukunft ? Ist Jugendarbeit nicht bloß eine Belastung? Oder ist sie vielleicht Alibi für Gemeinnützigkeit und Förderwürdigkeit?
Welchen Stellenwert Jugendarbeit in einem Verein haben kann, zeigt der Segelclub Dresden Wachwitz. Von den ca. 80 Mitgliedern sind 1/3 Kinder und Jugendliche die in einem eigenen Juniorenclub organisiert sind. Sieben Opti’s und drei 420-er stellt der SCW für den Jugendsport zur Verfügung. Größter Gewinn für den Verein ist eine ausgewogene Altersstruktur seiner Mitglieder (Durchschnittsalter 33 Jahre). Immerhin sind 50 % seiner Mitglieder in den letzten 15 Jahren über den Kinder und Jugendsport dazugekommen, und neben den groß gewordenen Kindern erfüllten sich auch viele Eltern den Traum vom Segeln. Durch langfristiges Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die Besonderheiten und speziellen Interessen des Vereins werden auch dessen Traditionen erhalten.
Doch Jugendarbeit ist nicht so einfach. Immer wieder erweist es sich, daß Vereine, die erst einmal die Jugendarbeit aufgegeben haben, es kaum wieder schaffen, effizient mit Kindern zu arbeiten. In den letzten Jahren zeigt sich auch ein Trend, daß Kinder aus Vereinen ohne eigene Jugendarbeit in den "Nachbarverein", der sich "noch eine Jugendgruppe leistet", zur Ausbildung gegeben werden. Da inzwischen in mehreren oberelbischen Seesport- und Segelvereinen die Problematik Jugendarbeit auf der Tagesordnung steht wird sich der nächste Revierausschuß am 20. März (19 Uhr beim SCW) ausschließlich mit dem Thema Jugendarbeit in den Vereinen befassen.