Tagesberichte vom Ostertrainingslager 2007 Hier geht es zur Ergebnisliste der Tageswettfahrten
(Die Berichte wurden zum großen Teil durch die Teilnehmer selbst erstellt, sind jedoch eher nicht freiwillig entstanden. Wie immer verpflichteten sich die Teilnehmer an der Bergfestregatta durchs Kleingedruckte in der Meldung dazu)
1. Tag – 08.04.07 (die Zweitplatzierten)
Früh um 9 Uhr ging es im Club los. Die Hänger mit den Booten wurden angehangen und nach Bautzen gezogen, wo wir etwa 10.30 Uhr eintrafen. Das Quartier war wie gewohnt schön und wir wurden mit Linsensuppe empfangen. Danach wurden weiter Boote aufgebaut und danach ging es schon auf´s Wasser. Bei gutem Segelwind wurden fleißig Trapez fahren und Starts geübt. Ein Opti ist gekentert und Anna begann schon mal mit dem Anbaden. Doch irgendwann waren wieder alle sicher am Ufer und am Abend fielen alle geschafft ins Bett.
2. Tag – 09.04.07 (Maria und Paul)
Bei Windstärke 5, in Böen 6, gab´s zeitgleich zwei 420er-Kenterungen (Elbling und Moby Dick). Schnell wurden zwei gefährdete, weil ohne Neopren segelnde, Jugendliche geborgen, um Unterkühlungen zu vermeiden. Paul Bönisch, Carsten Böhme, Maria Effenberger und Johannes Richter richteten mit vereinten Kräften die Boote wieder auf. Nach dem stärkenden Mittag, was wir unseren Küchenfrauen Christa und Brigitte zu verdanken hatten, und einer kurzen Pause ging es wieder auf´s Wasser. Da die Elbling- Mannschaft ihren Spibaum verlor, gingen wir mehrfach auf die Suche. Leider ohne Erfolg. Einige erfahrene Mannschaften machten am Abend noch einmal eine zusätzliche Runde über den See. Das Abendbrot war auch lecker, Danke.
3.Tag – 10.04.07 (Sarah und Robert)
Wie die beiden Tage zuvor, begann der Tag 7:30 Uhr mit dem Wecken und dem 7:45 Uhr folgenden Frühsport. Danach gab es Frühstück. Am Vormittag wurden bei ziemlich böigem Wind (Windstärke 3-5) Wenden, Halsen und Spinnaker-Manöver geübt.
Zum Mittag gab es Spaghetti, gefolgt von einer Mittagspause, die von fast allen bereitwillig angenommen wurde. Am Nachmittag lag der Schwerpunkt bei den Rollwenden.
Am Ende dieses anstrengenden Tages waren alle froh, als es dann Abendbrot gab. Nach der täglichen Auswertung mit Steffens Videokamera fielen alle, von der Anspannung des Tages befreit, in ihre Betten.
4.Tag – 11.04.07 (Anne)
Nach dem ungeliebten Frühsport mussten einige erst mal den Stopperstek lernen. Danach wurden die Boote au den spiegelglatten See hinaus geschoben und in Schlepp genommen, um die neu erworbenen Kenntnisse gleich praktisch anzuwenden. Die 7 Zweimannboote wurden von Triton mit Trainer Steffen in den Schlepp genommen und die 12 Optis wurden an die Elbgaleere mit Trainer Iris gehängt (sie wurden dabei von 2 (!) Schlauchbooten unterstützt. Während die Jugendboote recht schnell damit fertig waren, benötigten die 12 Optis etwa 60 Minuten, um alle mit Stopperstek an der Schlepptrosse fest zu sein / Iris!) Auf dem See wurden später Spinnakerhalsen und Rollwenden geübt, bevor wir gegen Mittag reintrieben. Am Nachmittag startete die Bergfestregatta, bei der die Trainer uns mit ihrem Kleingedruckten im Anmeldeformular mal wieder über`s Ohr hauen wollten (irgendwie mussten wir doch an die Tagesberichte kommen, oder? Iris). Doch aufgrund von akutem Windmangel wurde nach mehrmaligem Tonnen umlegen und Startversuchen die Regatta abgeblasen und wir konnten uns in aller Ruhe reintreiben lassen.
5.Tag – 12.04.07 (Laura und Anna)
Nach einem aggressiven „Rise-Rise“ früh halb acht wurden wir von den Trainern zum Morgensport genötigt. Nach Dehnen, Strecken, Turnen und Rennen hatte auch langsam der Letzte begriffen, dass an diesem Tag so schnell kein Wind aufkommen würde. Trotzdem hatten die Trainer kein Erbarmen: Wir mussten über den See dümpeln. Um die Zeit nicht ganz sinnlos verstreichen zu lassen, wurde mal wieder ein materialschonender Schleppzug formiert und bis zur Staumauer geschleppt. Das dauerte ein Weilchen.
Dort angekommen übten wir bis zur endgültigen Perfektion Rollwenden, Spinnaker setzen und Spinnakerhalsen.
Das gänseblumige Mittagessen motivierte uns für die Bergfestregatta, für die wir uns ja am Vortag bereits angemeldet hatten. Nachdem wir die Boote aufgebaut hatten, stürzten wir uns voller Elan in die Flaute. Als die Zweimannboote schon mehr oder weniger viele Meter hinter sich gebracht hatten, wurde die Wettfahrt abgebrochen (vor allem, weil die Optimisten noch viel größere Probleme hatten, über den Kurs zu kommen / Iris).
Auf dem Heimweg wurden A-Schein-Manöver geübt. Danach paddelten wir so schnell es ging Richtung lecker Abendbrot, detaillierte Auswertung und Schlafen mit dem Gedanken, daran dass es in wenigen Stunden wieder zum Morgensport gehen wird (Naja, wer es glaubt?....wenn ich mich recht erinnere, war das der Tag, an dem wir das Videokabel im großen Schlafsaal einziehen mussten / Iris).
6.Tag – Freitag, der 13.04.07 (Johannes)
Am 6.Tag haben wir vormittags Spibaum und Rollwenden geübt. Außerdem wurden wir noch in Schlepp genommen. Wie immer wurden wir natürlich auch wieder gefilmt.
Morgens war die erste Stunde Flaute aber danach baute der Wind sich immer mehr auf. Die Sonne schien wenigsten. Nachdem wir fleißig geübt hatten durften wir zum Mittagessen ranfahren.
Die Mittagspause war nicht so lang wie die anderen davor. Nach der Mittagspause sind wir wieder rausgefahren. Der Wind hatte sich jetzt mindestens bis Windstärke 3 in Böen 5, aufgebaut. Bei diesem Wind konnten die meisten gut Trapez üben.
Die Trainingsregatten haben angefangen und die Optis starteten von den 2-Mann-Booten getrennt. Wir fuhren insgesamt 3 Wettfahrten. Beim 2. Start gab es eine Kollision mit Moby Dick und Reblaus. Es verbog den Mast der Reblaus in Deckshöhe um etwa 7°, weil der Baum an der Wante hängen geblieben ist. Ich und mein Vorschoter hatten das Boot nicht gesehen. Wir hatten auch keine Vorfahrt. Da wir auch nicht das Wort „Raum“ hörten, wussten wir immer noch nicht, dass die Reblaus sich in unserer Nähe befand. Als mein Vorschoter mir sagen wollte, dass ein Boot kommt, war es leider schon zu spät. Der 3. Start war dann ein Getümmel am Startboot, wo es auch leichte Bootsberührungen gab. Aber ansonsten war es ein schöner Segeltag. Wir sind dann reingefahren und haben die Boote abgebaut. Dann gab es Abendbrot und noch etwas Theorie incl. Auswertung. Das war der 6.Segeltag im Trainingslager Bautzen 2007.
7.Tag – 14.04.07 (Trainerin Iris)
Der Samstag begann wie in jedem Jahr anders als die Tage zuvor. Statt Frühsport wurden Taschen gepackt. Vor allem die 2-5 Bettzimmer sollten bis zum Frühsport geräumt sein, die Taschen wurden im Schlafsaal der großen Jungs abgestellt. Unglaublich, wie lange die Kids brauchen, um zu packen. Nach einer Stunde waren nur wenige wirklich fertig und in den Zimmern der Jungs häufte sich auch der Müll. Also startete ich erst einmal eine erste Kehraktion (man will sich ja vor den später reinigenden Eltern nicht unbedingt blamieren). Und dabei hatten alle in den Tagen zuvor das Saubermachen trainiert, gab es doch täglich einen Reinigungsdienst für die verschiedenen Räume, Gänge und Toiletten.
Nach dem Frühstück wurden die letzten beiden Wettfahrten gestartet, für die Zweimannjollen wiederum in Yardstick-Wertung, um auch dem roten 420er eine Chance zu geben. Jedoch sah man der Mannschaft an der Luvtonne bei jeder Rundung an, dass Ehrgeiz und Motivation viel zu gering waren, um diese Chance auch zu nutzen.
Ansonsten war das Beobachten des Geschehens ein Genuss, sah man doch deutlich, wie sich die Segler in der Trainingswoche entwickelt haben, wer sich das Gehörte gemerkt hat und wer es auch umsetzen konnte. Um das Erlernte auch den Eltern zu zeigen, segelten alle Bootsklassen in Richtung Steg mit besonderen Aufgaben. Die Optimisten präsentierten sich in sauberer Kiellinie und die 2Mann-Boote zeigen in einem synchronen und dadurch sehr eindrucksvollen Rollwenden- und Spinnakerhalsen - Tanz, was sie gelernt haben. Nicht nur die Eltern, sondern auch viele andere Zuschauer schauten bei diesem Schauspiel zu.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden Boote verladen und einige auswertende Eltern-Trainer-Gespräche geführt. Bei der anschließenden Auswertung konnten nicht nur die Platzierungen der Tageswettfahrten bekannt gegeben werden. Außerdem wurden sieben Jüngstensegelscheine, eine Seebärchenurkunde, zwei Optikapitäne und zwei Elbtaklinge verliehen. Sie sind das Ergebnis mehrerer absolvierter Prüfungen. Die beiden Küchendamen erhielten das Zertifikat "Küchenbeste". Auch sie haben ihr Können ausreichend unter Beweis gestellt, ließen sich auch durch die verrücktesten Sonderwünsche nicht aus der Ruhe bringen, regierten im Vereinshaus mit Ruhe und Freundlichkeit und sorgten immer wieder für kulinarische Überraschungen (Pizza, Gänseblümchen.....).
Eine zusätzliche Bereicherung waren in dieser Woche drei junge SCW- Trainer. Jakob beeindruckte vor allem durch seine unermüdliche und geduldige Betreuung der Optisegler. Max und Benjamin gaben viel von ihrer Erfahrung als gute Regattasegler weiter und brachten auch den Trainern viel Neues bei. Nur an Land vergaßen sie manchmal, dass sie als Trainer angereist waren und ließen sich ab und an von den jungen, wirklich hübschen und ausgesprochen netten Segelmädels ablenken!
Rückblickend schätzen die Trainer das Trainingslager als sehr erfolgreich ein. Obwohl sich das Training anders als in den Vorjahren leider sehr an den vielen Neulingen orientierten musste, wurde viel erreicht.
Bedrückend sind nur die vielen Materialschäden. Trainer Bert hatte manchmal den ganzen Vormittag zu tun, um zu laminieren und zu spachteln. Mancher Segler verwechselte scheinbar Segeln mit Autoscooter oder war trotz der intensiven Winterausbildung mit den Vorfahrtsregeln völlig überfordert. Der schwerste Schaden entstand am (schwarzen) Freitag, als an einem guten 420er der Mast verbogen wurde. Mit Einfallsreichtum und Unterstützung der Mannschaft konnte Bert ihn halbwegs richten, so dass die Reblaus die letzten beiden Wettfahrten vorsichtig mitsegelte. Wie das Problem zu Hause gelöst wird, ist noch unklar, denn der Ersatz des verlorenen Spibaums (Elbling) und verbogenen Mast (Reblaus) übersteigt die finanziellen Mittel des SCW-JC.
Die Anmeldung für das Trainingslager im kommenden Jahr habe ich bereits vorsorglich beim Seesportclub Oehna "abgegeben". Die herzliche Aufnahme dort und die guten Bedingungen sind dafür Grund genug. Vielen Dank noch einmal für die Gastfreundschaft.