In den Tagesberichten kursiv geschriebene Texte wurden (teilweise nachträglich) durch IB ergänzt
Tagesbericht
Freitag (14.8.15 / LM)
Gegen 13 Uhr war Packen angesagt. Tobias, der leider nicht
mitkam, hat uns kräftig geholfen. Es war sehr anstrengend, da es gefühlte 40°C
waren. Halb drei ging es dann los ….die Boote legten ab! Jeder Teilnehmer bekam
eine Aufgabe, einer steuerte, einer passte auf die geschleppten Boote auf und ein
dritter lotete die Tiefe mit einem Bootshaken – bei 49 cm Pegelstand war das
auch nötig. Anfangs war das recht spannend, auf dem Kutter war viel Bewegung,
vieles wurde noch umgeräumt und einiges wurde aus den Tiefen des Gepäckhaufens
rausgewühlt. Mit der Zeit entspannte sich die Situation und Ruhe kehrte ein. Der
voraus fahrende 15er Seewolf war mit Tiefenmesser ausgerüstet und umrundete
Untiefen geschickt. Irgendwann gab es die Ankündigung einer Badepause. Wir zogen
uns schnell um und konnten uns an der Wesenitzmündung kurz im Wasser abkühlen.
Nach 20 Minuten ging es weiter…..da ein leichtes Hungergefühl aufkam machte uns
Iris einen kleinen Imbiss – die Gartentomaten mit Zwiebel schmeckten gut. Nach
etwa 5 Stunden Fahrt gab es im Prossener Hafen eine weitere Badepause. 20:50 Uhr
legte wir am ersten Zielort an – beim Yachtclub Postelwitz. Zum Abendbrot gab es
Kartoffelsalat mit Bockwurst. Da alle Hunger hatten und ein Gewitter aufzog aßen
wir schnell, danach wurden die Boote abgedeckt und bald darauf gingen alle in
die Schlafsäcke, die Einen auf den Booten, andere schliefen auf dem Boden des
schwimmenden Vereinshauses. Natürlich wurde überall noch kurz
geschwatzt.
Tagesbericht
Samstag (15.8.15 /
IB)
6 Uhr wurde geweckt und schnell gepackt, denn der Tag war noch einmal eine Herausforderung. Gefrühstückt wurde auf der Fahrt, bei Langstrecken waren die Ixylon und der Filius im Schlepp des Kutters. Der Elbpegel erforderte sehr viel Konzentration vor allem vom Bootsführer Bert. Zwar wurde der Steuermann halbstündlich gewechselt, aber seine langjährige Erfahrung war zur Vermeidung von Grundberührungen trotzdem nötig. Trotz der wunderschönen Landschaft machte sich irgendwann doch ein wenig Langweile bemerkbar, auch die sengende Hitze war nicht einfach zu ertragen. An der Schleuse in Usti jedoch stieg die Spannung wieder an – zur Vorbereitung gab es auf allen Booten ausreichend zu tun – Fender mussten ausgebracht werden, Masten auf Seewolf und Maxl wurden gelegt, Festmacherleinen angebracht, Bootshaken bereitgelegt und die Arbeitsstationen besetzt. Auf dem Kutter musste der mannschaftslose Filius längsseits geholt werden, die Ixylon absolvierte alle Schleusen selbständig. Fast 10 Meter wurden die vier teilnehmenden Boote in der Schleuse angehoben. Auf der gestauten Elbe gab es dann ENDLICH eine wohlverdiente kurze Badepause. Und dann ging es weiter – 18 km weiter war das Ziel der malerische Hafen des Yachtclubs Lovosice. Die Sportfreunde dort begrüßten uns wie alte Bekannte – die Dresdner sind dort bei jeder Kutterwanderfahrt freundlich empfangen worden. Zelte wurden aufgebaut, das Dreibein mit Kochtopf übers Feuer gehangen – Pellkartoffeln mit Quark gab es zum Abendbrot. Hafenhund und Hafenkatze holten sich wie immer ihre Streicheleinheiten ab.
Tagesbericht
Sonntag (16.8.15 / JG)
7:30 Uhr
Aufstehzeit – Regen tropft aufs Zelt – trotzdem stehen alle auf!
8:00 Uhr
Frühstück – es gibt Marmelade, Tost und vieles mehr
9:00 Uhr wird
das Boot fertig gemacht – ein Segel- und Badetag auf dem Zernosekysee ist
geplant
10:00 Uhr
Abfahrt der Boote aus dem Hafen Lovosice – leider bei wenig Wind
Das Segeln in (wechselnden Besatzungen) macht sehr viel
Spaß weil am Vormittag doch noch etwas Wind aufkam. Zwischendurch gab es
Badepausen. Am Nachmittag stellte Bert beim Baden fest, dass das Ruderblatt von
Ruckswilli gebrochen ist. Um eine
Reparatur einzuleiten, ging es deshalb vorzeitig zurück nach Lovosice. Lolas
Vater war so nett und brachte uns persönlich das entsprechende Material und
Werkzeug, um eine Notreparatur durchzuführen. Bevor er eintraf,
gab
es für alle an der altbekannten Eisdiele ein Eis, später erwischte uns
jedoch ein Gewitter mit starkem Wind, bei dem fast die Zelte wegflogen. Zum
Abendbrot gab es überm Lagerfeuer gekochte Spaghetti!
Tagesbericht Montag
(17.8.15 / ….)
Heute sind wir von Lovosice nach Roudnice gefahren. Die
Fahrt war nicht sehr schön, denn es regnete die ganze Zeit. Die Landschaft aber
war malerisch. Dreimal wurden wir auch geschleust. Leider fing es oft an zu
regnen, dann musste die große Kutterplane draufgemacht werden. Am heftigsten
regnete es aber, als wir im Hafen von Roudnice anlegten und die Zelte aufbauten.
Dadurch wurde unser ohnehin feuchtes Innenzelt sofort nass.
Zum Abendessen wurde
gegrillt und am Feuer Backkartoffeln gebacken. Vorher die Kälte durch eine
Zwischenmahlzeit „Hühnernudelsuppe“ bekämpft.Noch wusste keiner, dass am
nächsten Tag Dauerregen und Kälte die Weiterfahrt verhindert.
Tagesbericht
Dienstag (18.8.15; IB)
Was im Wald und bei Trockenheit angenehm und schön sein
kann ist bei Regen einfach nur unangenehm – nasser Waldboden, der an den Füßen
klebt. Kälte und Nässe waren an diesem Tag eine ständige Herausforderung. Auch
deshalb wurde beschlossen, abzuwarten und nicht weiterzufahren. Die Zahl nasser
Sachen wurde immer größer und bei 90% Luftfeuchte bestand auch keine Hoffnung,
sie unter dem Partyzelt zu trocknen! So
nahmen wir das Angebot der Gastgeber an, in der Bootshalle eine Leine zu nutzen,
später wurde ein Raum beheizt und - unterstützt durch die Gastgeber - aktiv die
Trocknung vorangetrieben. Soviel dazu –
jedoch auch die Gestaltung des Ruhetages war nicht einfach. Die Einen hatten
schon klamme Schlafsäcke, andere undichte Zelte, manche nasse Regensachen. Zum
Glück hatten wir auf dem Kutter Unmengen trockenes Feuerholz mitgebracht und
konnten so an der wunderschönen altbekannten Feuerstelle auf der Hafenmole mit
darüber aufgestelltem mitgebrachten Partyzelt kokeln und schwatzen. Unter einer
weiteren Plane wurde am Tisch das bereits 2009 in Roudnice übliche Bonanza,
Rommé und Quitz gespielt …. Mittags machte ich zur Bekämpfung des allgemeinen
Kältegefühls eine Fischsuppe aus rotem Büchsenfisch und ein wenig Gemüse – kaum
zu glauben, dass alles das ung.ewöhnliche Angebot annahmen und mit Appetit aßen.
Am Abend gab es dann planmäßig Gulasch mit Reis. Ein Noteinkauf im 5 km
entfernten Pennymarkt war trotzdem nötig, denn der lange Aufenthalt war ja nicht
geplant – zum Glück opferten sich Trainer Jakob und zwei weitere Freiwillige und
unternahmen den langen Fußmarsch.
Tagesbericht Mittwoch (19.8.15 / LN)
Am Mittwoch sind wir schon 7 Uhr aufgestanden,
denn am Vorabend hatten alle demokratisch
entschieden, statt des zweiten Seesegeltags den durch Regen verlorenen Tag doch
noch Melnik anzusteuern. Ziel war Melnik, das wir nach 2 Schleusen und zwei
für die gestellten Kuttermasten etwas knappen Brückendurchfahrten auch erreicht
haben. In Melnik haben wir dann von allen Teilnehmern ein Gruppenfoto gemacht.
Dann haben wir uns die Mündung der Moldau angeschaut und eine alte Schleuse auf
der kleinen Labe – sie wird jetzt als Dock für Schiffsreparaturen genutzt. Auf
der Rückfahrt gab es noch einen kleinen Abstecher in den neuen Hafen in Melnik.
In Roudnice gab es dann Spirelli mit Tomatensoße und später
Knüppelkuchen über dem Lagerfeuer. Lola und Jakob entdeckten dann im Hafen einen
Biber – er hatte seinen Bau direkt am Ufer gegenüber dem Liegeplatz unseres
Kutters.
Tagesbericht
Donnerstag (20.8.15 / NS)
Gähnend wache ich auf. Ich weiß nicht wie spät es ist aber
ich packe trotzdem meine Sachen, weil ich weiß, dass wir heute weiterfahren.
Danach lese ich noch ein wenig bis Iris uns weckt. Zum Frühstück gibt es
tschechische Hörnchen und Brot, doch das besondere ist der Grießpudding dazu.
Nach dem Frühstück werden die Zelte abgebaut, der Kutter vollgepackt und unter
den Augen der Roudnicer abgelegt. Nach der Schleuse Roudnice werden auf den
Jollen die Segel hochgezogen. Während 2 Mannschaften segeln, wird auf dem Kutter
streckenweise gerudert, jede Stunde wechseln die Besatzungen – vom Kutter aus
darf jeder auch einmal baden. Auf dem Seewolf können wir immer auch eine Runde
spielen – genug Kartenspiele haben wir ja mit.
Nach 2 weiteren Schleusen legen wir wieder im Yachthafen
Lovosice an. Schnell wird das Kochfeuer angezündet und Gemüse geschnitten – es
gibt Bauertopf mit Hackfleisch. Danach wird der Knüppelkuchenwettbewerb
gestartet. Jeder kann sich den Teig würzen wie er denkt und dann überm Feuer
backen. Zwei kleine Jungs aus Meißen (Segler kennen den Jollenkreuzer Mandy)
ergänzten die backende Gruppe von Kindern. Die 12köpfige Jury aller Teilnehmer hatte dann die Qual der Wahl – am
Ende wurden ein herzhafter und ein süßer als die leckersten Knüppelkuchen
gekürt! Danach ging es in die Schlafsäcke.
Tagesbericht
Freitag (21.8.15 / PSP)
Freitag, der letzte Tag der Wanderfahrt. Wie jeden Tag
dieser Wanderfahrt frühstücken wir gemeinsam und bauen anschließend unsere Zelte
ab, verstauen unsere sieben Sachen im Kutter und legen ab. Wir fahren, von
Motorkraft angetrieben, von Losovice nach Dresden.Wir passieren eine
Schleuse und merken Minute für Minute was für ein eingeschweißtes Team wir doch
geworden sind. Während der langen Fahrt wird uns durch gemeinsames Spielen und
Lachen niemals langeilig. Auch werten wir die Fahrt aus und stellen fest
wie jeder einzelne zum gelingen dieser Fahrt beigetragen hat, wie jeder einzelne
ein Teil der Gruppe ist und Mauern gebrochen wurden und wie man gemeinsam Großes
erreichen kann ("Gemeinsam gegen den Strom" eben).
Wir passieren die deutsche Grenze sehen den Bahnhof Schöna und sagen uns gleich
sind wir da. Und das stimmte in der Tat drei Stunden später legten wir kurz am
Steg des Segelclub Dresden- Wachwitz an und eine halbe Stunde später am Steg des
Wassersportclubs Dresden Loschwitz an. Dort luden wir unser Gepäck aus und zogen
den Filius aus dem Wasser. Nach einer halben Stunde kam der Moment der Moment
der Verabschiedung: Wir sagten Tschüss, danken an Bert und Iris und freuen uns
auf die nächste Fahrt im Sommer 2016.
Nach einer langen
Pause (seit 2009) war diese Ausbildungswanderfahrt nicht
anders als alle vorherigen – die Organisatoren hatten Zeitplan und sogar den
Essenplan fast komplett übernommen. Und trotzdem war das Erlebnis etwas ganz
Besonderes. Trotz des etwas schwierigen Wetters, des niedrigen Elbpegels und der
kleinen Überraschung des Ruderbruchs war die Stimmung ohne Pause ausgeglichen,
die Mannschaft durchweg hochmotiviert und sehr lernfreudig und hilfsbereit. So steht einer weiteren Wiederholung nichts im Weg
- sagen die Organisatoren! (BB/IB)