aus dem Brackwasser

 

Kutterwanderfahrt vom 19.8.bis 25.8.1997 (Iris Buhle / SCW)

Wie im vergangenen Jahr ging der Kutter „Ruckswilli“ im August für eine Woche mit sieben Besatzungsmitgliedern in Richtung Kirchmöser auf Reisen.

Die Backskisten waren sorgsam gepackt, auch die Duchtentaschen weniger sinnlos überfüllt und so konnte nach zwei Stunden Packerei bei schönstem Sonnenschein und Niedrigwasser abgelegt werden. Während wir also die Dresdner Brücken unterquerten, mampften alle an Bord ihren ersten Schiffs-Imbiß. Später passierten wir die bekannten Vereine in Radebeul, Coswig & Meißen. Die drei Zelte bauten wir am ersten Abend am Mühlberger Hafen auf (besonderer Bonus: Kiesgrube nebenan!)

Alle Segler, die zu Hause an uns dachten, beneideten uns um den Nordostwind. Leider war er aber so schwach, daß er uns, verbunden mit dem Fahrtwind, trotzdem zum Kreuzen zwang. Die zwei folgenden Abende verbrachten wir am Rand von idyllischen Elbe-Buhnen. Lagerfeuer mit Topf überm Feuer sind eigentlich ein tolles Erlebnis, leider jagten uns immer wieder die Mücken schnell in die Zelte. Magdeburg passierten wir am vierten Tag. Als Wahrschauer - Station und Hubbrücke in Sicht kamen, war klar, daß wir die Masten zum ersten Mal legen müssen. Kein Problem für die Mannschaft.

Den letzten Abend an der Elbe verbrachten wir in der Einfahrt der Kiesgrube Rogätz. Leider durften wir sie nicht befahren (gesperrt für Sportboote). Kies ladende Lastkähne fuhren mit voller Power ein und legten Ruckswilli mehrmals fast völlig trocken. Ein unangenehmes Schauspiel. Dafür war die nahe gelegene Badestelle wunderbar für die Großen und Kleinen.

Die Schleuse Paray war im Vergleich zur letzten Fahrt (5.25 m Pegel Magdeburg)  beim vor­handenen 1.36 m Pegel nicht besonders beeindruckend. Auch die Kanalfahrt bis Kirchmöser sehr geruhsam. Bei Lok Kirchmöser bauten zum letzten Mal die Zelte auf. Der Plaue See war erschreckend grün so daß das Baden fast keinen Spaß machte. Leider nahm auch der Wind nicht weiter zu, so daß wir nach einem Stadtbummel in Brandenburg und einem Rund­schlag übern See am vorletzten Tag noch einmal die Havel abwärts bummelten um eine „Schleuse zum Selbstbedienen“ zu probieren.   

 

Schleusenmaße: (12 x 2.39) m ó Kuttermaße:  (7.50 x 2.15) m

 

Nach einem Abschiedssegeltörn wurden am Sonntag Boot und Gepäck auf dem Hänger des SSSCD und in einen Kleinbus des KSB verladen und die Heimreise angetreten. In Loschwitz wurde abgeslippt und auf dem Wasser wieder in den Hafen eingefahren.

Erholsam und erlebnisreich war die Fahrt auch in diesem Jahr für mich. Beeindruckend dieser Strom mit seinen Ufern, lustig die Reise mit einer guten Mannschaft, romantisch die Sonnenuntergänge und interessant das Segeln mit dem Zweimaster. Auch im nächsten Jahr ist eine ähnliche Fahrt geplant, besonders schön wäre sie allerdings mit mehreren Booten. Für Interessenten steht ein mehrseitiger Fahrtbericht zur Verfügung.