Hafenbarkasse "Geschwister Scholl"
Die 1953 gebaute Hafenbarkasse kam nach einem längeren Einsatz in einer Yachtstation an der Küste 1958 mit einer durch das Seewasser arg ramponierten Maschinenanlage nach Dresden zu der damaligen Seesportsektion der Schiffswerft Dresden- Übigau. "Die Werftleute werden das schon wieder hinkriegen!" so hieß es damals. Und tatsächlich, gleich im nächsten Jahr war die "Scholl" klar für ihre erste große Fahrt im Binnenland.
Mit zwei Kuttern ging’s damals ab nach Brandenburg - und natürlich dann die große Bewährung mit den zwei Kuttern wieder stromauf nach Dresden. Seitdem war die "Scholl" auf fast allen schiffbaren Gewässern Ostdeutschlands unterwegs.
Nach reichlich 40-jährigem Dienst wurde sie 1996 erst einmal an Land gehoben. Und dort stand sie und wartete auf die Verjüngungskur. Doch für die vielen Arbeiten braucht man Zeit, Geld und Interesse.
Das verheerende Hochwasser im August 2002 machte alle Hoffnungen zunichte. Die Barkasse wurde bis kurz unter das Fahrstanddach geflutet und somit Innenausbau, Wärmeisolation, Motor und Getriebe unbrauchbar. Aber die Sorgen der Loschwitzer waren ganz andere, denn auch das Vereinshaus war unbrauchbar.
Im Herbst 2003 meldet der Tauchsportverein „Leipziger Delfine“ sein Interesse an dem Boot an. Es soll nach gründlicher Überholung und Präparation als Tauchziel versenkt werden. Für die traditionsbewussten Seesportler ein unrühmliches Ende. Trotzdem stimmten sie schweren Herzen zu und so wird die "letzte Ruhestätte" dieses traditionsreichen Schiffes im Kulkwitzer Stausee auf 30 m Wassertiefe noch immer für zahlreiche Sportler ein lohnendes Objekt sein.
Die Motorbarkasse "Geschwister Scholl"
und der Kutter "Sachsen" (1993)