Kutterwanderfahrt ´06

Montag: 31.8.06 Loschwitz

Nach langer Packzeit und dem Anstoßen der Fahrt mit einer Flasche Proseco begann sie schließlich mit fast 2 Stunden Verspätung gegen 11.45 Uhr. Anni, vom SSSCD brachte den Schlüssel des Plastekutters, damit wir die Ausrüstung des Holzkutters komplettieren konnten. Die Besatzung, bestehend aus dem durch Bauchspeicheldrüsenprellung stark eingeschränkten Robert Guderitz, sowie aus Robert Kreische, Sarah Bönisch und mir, Fred Kala, ist guter Laune, und das liegt nicht nur am Prosecco. Auch Herr Guderitz war gut drauf doch sichtlich genervt, wenn man ihm ein Glas Prosecco anbot und er aufgrund seiner Ledierung verzichten musste. Das Wetter war ausgesprochen gut. So hab ich seit langen mal wieder einen Sonnenbrand, doch ist man auch ruck zuck braun geworden. Gegen 13.30 Uhr machten wir ein Päuschen an der Wesenitz, doch  mit Abkühlung war da nicht viel. Die Wesenitz besaß gerade mal eine Wassertiefe von 15 Zentimetern. Die Fahrt verlief bis zum Kilometer 6 relativ ruhig. Doch der angesprochene Kilometer hatte es in sich. Als Sportfreund Robert Guderitz zu Berg an der Zweiten grünen Tonne das Boot leicht zu linken Ufer ( zu Berg rechts ) steuerte, gab es eine starke Grundberührung, welche dazu führte, dass der untere Ruderbeschlag abbrach und der obere sich verbog. Danach machten wir kurz noch einen Besuch an der Grenze, worauf wir die Heimfahrt noch am selben Tag antraten. 23.15 Uhr im Hafen Loschwitz angekommen, packten wir alles in den Plastekutter um, da wir die Fahrt weder abbrechen wollten, noch ohne Ruder weiterfahren wollten. Also blieb nur die Möglichkeit eines Kuttertausches.

 

Dienstag: 1.8.06 Lovosice

Nach geschätzt einer Stunde Umpacken, begann die Fahrt erneut Richtung erklärtes Ziel. Nur waren wir nicht so heiter wie am Vortag. Während Robert Guderitz einem Tiefschlaf verfallen war und Sarah zumindest versuchte zu schlafen, schlugen sich Robert Kreische als Steuermann und Fred Kala als zusätzlicher Beobachter mit der Erkennung der Fahrwassermarkierungen ( Tonnen ), bis zum wieder Hellwerden herum. 7.15 Uhr passierten wir das Zollboot. Zu dieser Zeit war Sarah bereits 2 Stunden wach, wobei Robert Guderitz dagegen wie ein Toter schlief. Als ca. 2 Kilometer nach der Grenze der Motor ausfiel, dachten wir schon, dass diese Fahrt zum Scheitern verurteilt ist. Doch zweimal gezogen und der Motor lief wieder. Und wieder passierte stundenlang nichts, nur, dass Fred und Robert G. ihr bestes gaben, um Sarah Skat beizubringen. Und 16.00 Uhr kamen wir im Yachtclub Lovosice. 18.30 Uhr gab’s dann leicht verspätet Mittagessen. Der Club war nicht besonders angenehm. Erst schien kein Bier mehr da zu sein, welches wir nach den erlebten Strapazen dringend brauchten, und dann wurden wir hinterrücks von deutschen Rentnern beleidigt. Diese meinten, da wir gerade Spaghetti aßen, dass die heutige Jugend keine Kartoffeln mehr kennt bzw. sie nicht essen würde. Nach dem Essen ist die gesamte Truppe, na gut wir vier Leute, durch die Stadt geschlendert. Der angenehme Geruch der Schokoladenfabrik verfolgte uns fast bis zurück. Gegen 22.00 Uhr gab’s schließlich Abendbrot.

 

Mittwoch: 2.8.06 Litomerice

11.30 Uhr Aufstehen, 12.00 Uhr Frühstück und danach schließlich fuhren wir rüber auf den See. Dort trafen wir dann Jeanette, Lars und den zweijährigen Lucas. Eine halbe Stunde nach der Ankunft auf dem See entschieden wir uns bei einer Windstärke 4 zu segeln.

Als wir uns auf machten zum weiterfahren, war es schon recht spät. Wir schleusten noch durch zwei Schleusen, da es aber zu spät für die Schleuse in Raudnice war, legten wir an einem Yachtclub in Litomerice an. Dort gab es erst Nudelsalat im Überfluss und später grillten wir auch noch, da das Fleisch weg musste.

 

Donnerstag: 3.8.06 Melnik

Da wir heute bis Melnik kommen wollten oder vielleicht noch weiter standen wir heute schon um 10:30 auf. Es folgte eine kleine Suche nach einem Bäcker und einer Kaufhalle von Fred und Sarah, welche sich stark in die Länge zog, da man nicht unbedingt den kürzesten Weg nahm. Unterdessen machten die zwei Roberts den Kutter klar. Wieder an Bord gab es Frühstück und dann ging es auch schon los. Die Schleuse in Raudnice machte uns wenig Probleme, dafür dann die nächste. Nachdem es sehr gemütlich losging, packte den Schleusenmeister aufeinmal der Übermut, auf jeden Fall hatten wir nun zu tun, den Kutter überhaupt irgendwie in die Nähe der Treppe zu bewegen, da genau dort ein starker Wirbel wütete.

Die letzte Schleuse ging dafür wieder wie gewohnt.

Wir besichtigten  noch kurz die erste Moldauschleuse, die aber leider schon geschlossen vor uns lag, also führen wir nun die Elbe in Melnik auf der Suche nach einer schönen Stelle zum schlafen ab. Das war aber leichter gesagt, als getan, da entweder zu viele Angler an diesen Möglichkeiten standen oder es einfach keine anderen gab. Unseren letzten Versuch starteten wir im Hafen von Melnik, in diesem war zwar recht viel Betrieb, aber wir legten dennoch an einem Steg an, wo mehrere Motorboote lagen. Nach dem Abendessen folgte eine lange Nacht des Skatspielens. Als wir dann endlich schlafen gingen fuhren dann noch ein Zug mit lautem Geräuschpegel ein und es wurde die ganze Nacht hindurch gearbeitet.

 

Freitag: 4.8.06 Lovosice, See

Sarah wurde mal wieder gegen 9:00 Uhr wach, wo man vom Rest der Mannschaft nur schnarchende Geräusche wahrnehmen konnte. Trotz überlauten Geräuschen wurden die Herren erst gegen 10:30 wach, weil Sarah dann begann die Plane abzudecken. Wir hatten uns gestern entschlossen wieder nach Lovosice zu fahren und nicht nach Prag.

Es nieselte schon den ganzen Morgen, als der Regen aber dann noch stärker wurde schlossen wir die Plane nun ganz, was sich den ganzen Tag nicht ändern sollte.

Wegen des schlechten Wetters konnte man den noch immer schlafenden Fred sehr gut verstehen. Also meisterten wir die Schleusen zu dritt. Als auch Sarah dann von Müdigkeit und Unwohlsein gepackt wurde, schleuste man nur noch zu zweit.

In Lovosice angekommen fuhren wir dort nach dem Einkaufen auf den See, wo es dann Essen gab. Später gingen wir mit Lars und Jeanette hoch zur wöchentlichen Disco. Auch dort verweilten wir recht lange und verbrachten die Zeit mit Skatspielen, bis es dann wieder auf den Kutter zum schlafen ging, graute schon der Morgen.

 

Samstag: 5.8.06 Lovosice, Hafen

Wir entschlossen uns, verschlafen wie wir alle noch waren, erste einmal an die gegenüberliegende Insel zu fahren und uns dort zu waschen. Frisch und munter ging es dann wieder ans Skatspielen, da dass Wetter so war, dass man nur mit Plane auf und wieder zumachen beschäftigt war, sprich, es war sehr regnerisch.

Trotzdem besannen wir uns nach fünf Stunden Skatspielen, dass wir ja wenigstens bei der Marina Benzin holen könnten. Nachdem wir auch diesen Punkt erledigt hatten fuhren wir wieder in den Hafen, wo wir ein ehemaliges Clubmitglied trafen, Andreas Bräunig. Dieser bot uns, wegen des regnerischen Wetters an, doch im Clubhaus zu schlafen. Dieses Angebot wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Nachdem wir uns mal wieder müde gespielt hatten, legten wir uns auf trockene Matratzen und schliefen ein.

 

Sonntag: 6.8.06 Postelwitz

Auch heute wurde Sarah mal wieder viel zu zeitig wach, da der Rest der Mannschaft noch schlief, siedelte sie eben auf den Kutter über. Gegen Mittag wurden dann auch die anderen wach und man beschloss, einen Tag eher als geplant zurück zu kommen, da der Wetterbericht ewigen Regen verkündete. Also packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Nachhauseweg.

Wir hielten noch einmal kurz an der Grenze und Fred ging auch noch einmal an Land, doch wurde er von einem starken Regenguss, der dann auch nicht mehr enden wollte, überrascht. So setzten wir unsere Fahrt unter der Plane fort und kamen recht nass in Postelwitz an.

Da wir den Regen alle so satt hatten, entschlossen wir uns, diesmal im Clubhaus zu schlafen.

Auch konnten wir hier nun wieder Radio hören und dabei Skat im Trockenen spielen, etwas vollkommen neues! Da wir nun etwas unternehmungslustig wurden, gingen wir auch noch zum Chinesen. Wieder im Clubhaus ging es weiter mit Skat, bis Sarah dann doch von der anstrengenden Fahrt eingeholt wurde und sich schlafen legte. Die anderen drei wechselten nun zum Mau Mau und legten sich sehr viel später dann auch hin.

 

Montag: 7.8.06 Loschwitz

Es war ein Morgen wie jeder andere, drei viertel der Mannschaft schliefen noch selig, wo eine schon nicht mehr schlafen konnte, da man drei Mal lauthals vom Stegwart geweckt wurde. Sarah begnügte sich derweil mit dem Entwässern des Kutters.

Als dann um 13:30 Bert anrief, um sich zu erkundigen, ob man schon gut in Loschwitz angekommen sei, standen der Rest der Mannschaft gerade auf.

Da es schon so spät war, ging man gleich zum Mittagessen über und kam dann auch bald wieder in Loschwitz an, ca. gegen 17 Uhr, wo Bert dann schon wartete und mit half, den Kutter zu entleeren.

Und nach einer Stunde Klarschiffmachen, ging es dann nach Hause ins Trockene.