Wochenende vom 14.9. – 15.9.02
Hier ging es eigentlich um den Segelschnupperkurs (der IG Juniorensegeln Oberelbe, d.Red.). Dieser wird jährlich durchgeführt. Die Anfänger segelten mit dem Optimisten (kleinstes Segelboot mit einem Segel). Ruhig begann es zu allererst mit Segelaufbauen. Ein gekonnter Segler hat das schnell gemacht. Zunächst musste das Boot ins Wasser und das Ruder angebracht werden. Zuallererst paddelten wir zu zweit auf einem Boot. Als zweites wurde das Segel in das Boot gesetzt und das Schwert in den Schwertkasten gesteckt. Dann wurde die Schot eingehängt (so lenkt man das Segel) und dann bekam jeder sein eigenes Boot. Es war mittelmäßiger Westwind gewesen und wir befanden uns im Norden einer Bucht. Als erste Segelübung segelten wir unter der Leitung von Iris (Trainerin beim SCW) einfach bloß Achten um eine Boje. Diese Boje lag im Süden, also kam der Wind von der Seite (seemännisch "Halbwindkurs"). Wer schon einmal gesegelt ist, weiß was für ein schönes Gefühl das ist. Man ist völlig dem Wind überlassen. Ist kein Wind (seemännisch "Flaute") kommt man nicht vorwärts. Ist es stürmisch, so rast man (oder auch nicht) durch die Wellen. Genau so ein Erlebnis machten die Anfänger am Sonntagnachmittag auf hoher See. Es war der erste Ausflug aus der Bucht hinaus. Das Motorboot fuhr mit. Anfangs war noch relativ normales Wetter. Wir kamen langsam in Fahrt. Bald hatte die Schnelligkeit ihren Gipfel erreicht; schäumende Wellen brausten um das Boot. Doch bald war es kein Spaß mehr: Es fing an zu gießen. Die Badewannen (Boote) füllten sich langsam mit kaltem Wasser. Jetzt ging es richtig ans Segeln. Das Segel rangeholt schafften wir es mit Hilfe der Motorbootbesatzung bis ans Steg. Total durchnässt stiegen die Anfänger aus den Booten. Dies war aber wichtig für die Segelerfahrung.
Am Ende mussten
alle gestehen, dass es gar nicht so schlimm war, sondern eher Spaß gemacht hat. Doch das war nicht alles. Einer der Anfänger kenterte am ersten Tag. Der Rest fragte, ob es schlimm gewesen wäre, aber er antwortete: "Das ist gar nicht so schlimm!" Das beruhigte einige andere. Am zweiten Tag kenterte er das zweite
Mal und meinte, es macht keinen Spaß mehr. Doch in den nächsten Minuten war er schon wieder auf dem Wasser. Fast ähnlich erging es zwei anderen. Der Eine wollte um die Boje wenden, der Andere aber hatte das Gleiche vor.
Das ging ziemlich daneben. Der Eine raste dem Anderen fast hinein. Doch beide konnten es knapp verhindern, indem sie die Boote abfingen. Dabei kenterte der Eine um Haaresbreite, schaffte es aber noch mit Hilfe des anderen.
(Sebastian, 11 Jahre)
Es war ein schönes Wochenende!