Berichte aus dem Vereinsleben 2001

 

Rumpokal 2001

Die nunmehr letzte Segelregatta auf der Oberelbe in diesem Jahr fand am 4. November zwischen Wachwitz und Loschwitz statt. Neben Seglern aus Wachwitz, Loschwitz, Pirna, Meißen und Kötitz nahmen erstmals auch Segler aus Zittau teil. Die Wettkampfleitung und weitere Versorgungsaufgaben übernahmen in diesem Jahr Junioren aus Loschwitz und Wachwitz. Sie erledigten diese Aufgabe souverän und mit ruhiger Gelassenheit.

Bei leichtem Westwind und zum Erstaunen zahlreicher zufälliger Schaulustiger segelten am Vormittag 19 Optis und 2 Dingis um den Langstreckenpokal von Wachwitz durch das Blaue Wunder bis kurz vor die Hafeneinfahrt Loschwitz. Später ging es dann im Kessel des Hafens bei drehenden schwachen Winden in mehreren Gewichtsklassen zu den Hafenwettfahrten. Dabei gab es natürlich wie immer Hinweise von den angereisten Fanclubs, vor allem natürlich den eigentlichen Nutzern der Optimisten, den Kindern. Nach jeweils zwei Wettfahrten in den Gewichtsklassen wurden die Sieger ermittelt (gelöscht am 15.5.18 wegenArt. 28 DS-GVO):

 

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Schnupperkurs in Kriebstein (August 2001)

Beim Schnupperkurs in Kriebstein am Wochenende vom 24.-26.August konnte das eigentliche Anliegen schwer verwirklicht werden: neuen Schnupperkindern möglichst schnell die Schönheiten des Segelsports zu vermitteln und ihnen auf für sie günstigem Gewässer die Grundbegriffe des Segelns beizubringen. Denn es nahmen nur 3 fremde Kinder das Angebot an. Zwar gab es, so wie in den Jahren zuvor, im Juni und Juli verstärkt Anfragen von Interessenten, jedoch kamen diese nach den Ferien nicht wieder. Da der Vertrag mit der Jugendherberge aber schon im März vereinbart werden musste, standen die Organisatoren von SCW und WDL vor einem großen Problem. Kurzfristig wurden interessierte Mitglieder eingeladen, so dass der Teilnehmerkreis am Ende aus 13 aktiven Auszubildenden zwischen 10 und 38 Jahren, 3 Begleitpersonen und 5 Übungsleitern  bestand. Die Jugendherberge in Falkenhain bietet für eine derartige Veranstaltung übrigens gute Bedingungen. Unkompliziert und problemlos wurden all unsere Bedürfnisse und Wünsche erfüllt. Die Bungalows am Wasser waren ausreichend, das Essen gut und reichlich. Leider war der See grün von Algen, die Berufsschifffahrt unangenehm aktiv und der Wind bei extrem warmen Wetter fast nicht vorhanden. Trotzdem wurde in kleinen Gruppen auf fünf Optis und einer Ixylon trainiert, im Wechsel schwitzten die Kinder auch an Land bei Theorie und Knotentraining. Höhepunkt waren wie immer die Spiele auf dem Wasser. Beim Sammeln von Überraschungsei-Hüllen, Ball abwerfen und Schwimmwestentest ging es hoch her. 

Ein erholsames und erlebnisreiches Wochenende - sagten am Ende die Teilnehmer. Bleibt zu wünschen, dass das eigentliche Anliegen, neue Mitglieder so auszubilden, dass sie bei den Vereinen bleiben, auch erreicht wurde. (I.B.)

 

Loschwitzer Dingi Rees
Am Sonnabend dem 18. August fand beim Wassersportclub Dresden Loschwitz ein Hafenfest besonderer Art statt. Unterstützt von Sportfreunden aus dem Segelclub Dresden Wachwitz wurde mit vielen Kindern und Jugendlichen maritime Wettkämpfe und Spiele durchgeführt. Parallel fand der 7. Dingi Rees, ein Wettkampf im Dingi wriggen statt. Ein besonderer Höhepunkt war das Mast stellen auf dem Traditionsboot des Vereins, einem alten Kaffenkahn auch Hecht genannt. Auch wenn dieses Boot auf einem Sockel an Land steht kam traditionsgemäß ein Geldstück in den Mastfuß. Denn auch wenn das Boot so kaum fahren kann braucht es doch etwas Glück um irgendwann verjüngt und gründlich überholt in neuem Glanz zu erstrahlen.

Ergebnisse beim Dingi Rees (gelöscht wegen Art. 28 DS-GVO am 15.05.2018)

insges.11 Starter Platz Name, Vorname (Alter) Verein
Jungen 1   WDL
  2   SCW
  3   SCW
Mädchen 1   WDL
  2   WDL
  3   WDL

Gesamtwertung der Hafenfestveranstaltung:

insges.11 Starter Platz Name, Vorname (Alter) Verein
bis AK12 1   WDL
  2  

WDL

  3  

WDL

ab AK13 1  

SCW

  2  

WDL

  3  

SCW

 

Jugendwanderfahrt nach Prag

Vom 28. Juli bis 7. August machten Sportfreunde vom Wassersportclub Dresden-Loschwitz und dem Segelclub Dresden-Wachwitz eine gemeinsame Jugendwanderfahrt. Mit 5 Booten, Kutter „Ruckswilli", 15er „Gräfin Cosel", Ixylon „Gust’l" und den Piraten „Orca" und „Padua" waren 16 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 - 16 Jahre unter der Betreuung von vier Erwachsenen unterwegs. Auf der ca. 200 km langen Strecke bis Prag wurden 13 Schleusen mit einem Gesamthöhenunterschied von 55 m überwunden, die höchsten Schleusen bei Usti und Horin mit je 8 m. Die ersten Erfahrungen in den Schleusen sammelten die Jugendlichen mit ihren Jollen noch im Päckchen liegend neben den großen Booten, auf der Rückfahrt schleusten sie ihre Boote selbst. In freien Minuten wurde an den Booten viel seemännisch gearbeitet, Leinen betakelt, Segel genäht und an einem streikenden Motor gebaut. Gekocht wurde meist überm Feuer, den Abwasch erledigten die Junioren im Wechsel selbst.

Besonders eindrucksvoll war für alle die Fahrt durch die Prager Brücken, vor allem durch die berühmte Karlsbrücke. Bei der Stadtbesichtigung am nächsten Tag ging es dann zu Fuß an traditionelle Plätze.

Auf der Rückreise nutzte man zwar wieder die bekannten Häfen, jedoch blieb etwas mehr Zeit für‘s Segeln und Rudern. Eindeutige Wertung aller Teilnehmer: Das war gewaltig - und nächstes Jahr gehen wir wieder auf Wanderfahrt.   

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Jugendseglertreffen in Lovosice (Pfingsten 2001 / Hier der Bericht vom 9jährigen Karl

Am Donnerstag vor Pfingsten begann die gemeinsame Ausfahrt des Kutters "Elbflorenz" vom 3xSCD mit der einer Ixylon im Schlepp sowie dem Jollenkreuzer "Gräfin Cosel" vom SCW und der Kutter "Ruckswilli" vom WDL zur Kiesgrube bei Lovosice. Trotz teilweise starken Regen wurde am späten Nachmittag die Grenze passiert und mit dem letzten Licht das Tagesziel Hafen Decin erreicht. Am Freitag erreichten die Boote die beeindruckende Schleuse Usti mit ihren 8 m Höhenunterschied und am frühen Nachmittag landete der Konvoi an der Kiesgrube. Bald trafen auch die ersten Kinder und weitere Gäste über den Landweg ein. Am Abend war eine richtige Zeltstadt entstanden. Die offizielle Eröffnung des Jugendseglertreffens fand am Sonnabend Vormittag statt. Danach wurden auch die auf dem Landweg herangebrachten Boote segelklar gemacht. Bei schönem Wind ging es aufs Wasser. Vier Opti’s und drei Jollen wurden gleich zur Ansegelregatta der Lovosicer Seger eingeladen. Leider hatten die Wachwitzer und die Loschwitzer Optisegler keine Chance gegen den einzigen einheimischen Spitzenkandidaten. Zwei Tage wurden hart zum Segeln genutzt. Die Opti’s betreute Sportfreundin Iris Buhle vom Wachwitzer Segelclub Man sagt ja, dass sie zaubern kann. Jedenfalls haben mehrere Kinder vom SCW und WDL ihre ersten Schritte als eigener Segelbootkapitän unternommen. Aber auch bei den Ixylon-Jollen konnten SCW und 3xSCD zufrieden sein. Auch wenn mancher Steuermann alle Hemmungen verlor, ob beim "Vor dem Wind" anlegen oder Spinnakersegeln mit "Überschlag". Zum Glück ist nie etwas Ernsthaftes passiert. Natürlich nutzten auch die Kutter den schönen Wind. Beim WDL wächst eine neue Generation der Kuttersegler heran. Sowohl die Sportfreunde Robert Guderitz und Paul Bönisch (beide 11 Jahre) als auch Sarah Bönisch (13 Jahre) zeigten am Ruder ihr Können. Immerhin ist ein Kutter mit 7,5 m langem Kiel und zwei Masten nicht so einfach zu mänovrieren wie eine Jolle. Und auch Agnes Melichar (12 Jahre) zeigte an der Großschot ihr ganzes Können was bei diesem starken und auch böigen Wind den Kutter vorm Wasserschöpfen oder schlimmeren bewahrt hatte. Am Abend traf man sich bei Grill und Lagerfeuer. Viel zu schnell waren die zwei schönen Tage an der Kiesgrube zu Ende. Am Montag ging’s auf die Rückfahrt. Aber auch darauf waren alle schon ganz neugierig. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Starker Nord-West brachte die Elbe zwischen Stausee und Usti zum Kochen. Mit segeln war da nichts, denn die Boote waren zu schwer beladen. Die Schleuse Usti beeindruckte manchen dann sehr. Für viele war es das erste Mal, dass sie selbst mit einem Boot durch eine Schleuse gefahren sind. Aber im Päckchen an den Kuttern oder am Jollenkreuzer war es kein Problem. Die starke Strömung brachte alle Boote recht schnell nach Decin und bei einem Wasserstand von ca. 2,00 m war das Passieren der Stromschnelle gar nicht so beeindruckend. Die Grenze war schnell erreicht, doch noch bevor alle Boote fest waren wurden wir hindurch gewunken. Am frühen Abend wurde der Hafen Prossen erreicht und nach dem Zeltaufbauen trafen sich fast alle zu den traditionellen "Prossener Nudeln" beim WDL-Kutter "Ruckswilli". Der letzte Abend musste vorzeitig beendet werden, da es zu regnen anfing. Der letzte Tag begann mit viel Wasser von oben, so daß alle erst einmal richtig ausschliefen. Am späten Vormittag waren dann doch alle Zelte verstaut und alle Boote bereit zum Ablegen. Leider war wieder nichts mit Segeln, der Rauch am Ufer stieg senkrecht nach oben, nur die Strömung brachte etwas Fahrtwind. Bald waren die Zielorte erreicht, Wachwitz , Tolkewitz und Loschwitz, nur der Meißener Pirat hatte noch 30 km vor sich. Bald waren alle Boote ausgeräumt und ein schönes (langes) Wochenende an der Elbe mit vielen Freude war vorüber, leider viel zu schnell.

Am Jugendseglertreffen 2001 haben über 80 Kinder, Jugendliche, Junggebliebene Segler, Seesportler und Eltern aus 4 Vereinen aus Dresden und Meißen teilgenommen. Einen besonderen Dank den Organisatoren und den vielen Helfern. (Hier der Bericht vom 9jährigen Karl)

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Erste Kreisjugendspiele der Stadt Dresden in der Sportart Segeln (5./6.Mai 2001)

Am 5. und 6. Mai veranstaltete der Wassersportclub Dresden- Loschwitz gemeinsam mit dem Segelclub Dresden-Wachwitz als Mitglieder der Interessengemeinschaft Juniorensegeln Oberelbe auf der Kiesgrube in Pratzschwitz die ersten Kreisjugendspiele der Stadt Dresden in der Sportart Segeln. Hervorgegangen ist die Veranstaltung aus dem alljährlich stattfindenden Wachwitzer Seglerfrühling, der bereits seit 1978 durchgeführt wird.

Bei nasskaltem Wetter wurde der Samstag durch die beiden Vereine vorrangig für die Anfängerausbildung genutzt. Beide Vereine kooperieren in den letzten Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit sehr gut miteinander. Für die Jüngsten ist es meist der erste Kontakt mit dem nassen Element. Nach dem langen Winter, in dem so manche Theorieeinheit durchgeführt wurde und das Vorrichten der Boote erfolgte, können es die Kinder und Jugendlichen kaum erwarten aufs Wasser zu kommen. Durch die Überschaubarkeit ist die unweit Dresdens gelegene Kiesgrube von großem Vorteil. Trainer und Eltern können den Seglern im Alter von 8 bis 14 Jahren, die sich das erste Mal in den kleinen Optimisten-Jollen versuchen, auch Tipps vom Ufer aus geben.

Als Höhepunkt fand am Sonntag der 1. Lauf der Opti-Ostsachsen-Liga statt. Teilgenommen haben 19 Segler aus vier Vereinen, so auch auswärtige Segler aus Zittau und Bautzen. Bei guten Wind und zunehmend besser werdenden Wetter siegte Carsten Böhme vom SCW nach drei Wettfahrten. Den Zweiten Platz erkämpfte sich Robert Guderitz vom WDL. Auf dem dritten Platz folgte der Zittauer Toni Huss.

Das Segeln auf dem Kiessee, für das es einer Sondergenehmigung bedarf, trägt durch sein Flair den Urgedanken der Liga, das Heranführen der Kinder und auch deren Eltern an das Regattasegeln, mit. Im Laufe eines Jahres folgen weitere 4 Läufe zur Wettfahrtserie "Opti-Ostsachsen-Liga" auf ostsächsischen Seen und Talsperren, die in eine Wertung, einer Vorstufe zur sächsischen Rangliste eingehen. Jedes Jahr nehmen ca. 30 junge Segler daran teil. Am gleichzeitig stattfindenden Wettkampf um den Wesenitzpokal wurden Manövertechnik und Regattaelemente sowie Seemannsknoten gezeitet. Benjamin Krull gewann vor Johann Schmidt (beide SCW) den Gläsernen Wanderpokal.

Der Dank der Teilnehmer für die reibungslose Durchführung gehört den vielen Helfern, die trotz des schlechten Wetters am Ufer ausharrten, ebenso den Organisatoren im Vorfeld - vor allem auch der Familie Loebe, die mit Gulaschkanone und einer anderen Überraschung (00) die Veranstaltung unterstützten. (TKJL 06.05.01)

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Jugend-Trainingslager am Knappensee (Ostern 2001)

Nun schon zum vierten Mal fand in der Osterferienwoche das Trainingslager von Segelclub Dresden–Wachwitz und Wassersportclub Dresden–Loschwitz statt, jedoch meinte es das Wetter in diesem Jahr nicht gut mit den Organisatoren. Glücklicherweise hatten wir wegen des frühen Termins auf feste Unterkünfte orientiert und nach langer Suche beim Lausitzer Segelclub am Knappensee Gastfreundschaft gefunden. Nachdem es zwei Tage vor der Eröffnung noch einmal richtig schneite, ließen sich die 23 Teilnehmer aus 4 Vereinen die Gelegenheit nicht entgehen, vor der Saison eine Woche lang tüchtig zu trainieren.

Alle Teilnehmer waren zwischen 11 und 15 Jahren alt. Neben Optimistenseglern meldeten sich sehr viele Umsteiger, die im Trainingslager erstmals mit 420er, Ixylon oder Pirat segeln wollten. So dauerte es am Montag nach einer gründlichen Sicherheitsbelehrung schon seine Zeit, bis alle Boote auf dem Wasser waren. Trotzdem ging es zum Erstaunen der Gastgeber vom LSC relativ schnell zur Sache. Wie immer begann die Ausbildung mit dem Training einzelner Elemente, wurde mit Spielen und Taktikübungen aufgelockert und mit kleinen Wettkämpfen spannend gehalten. Nachdem Spinnaker und Trapez an Land trainiert wurden, konnten sie auch auf dem See angewandt werden. Auch das Segeln nach Winddrehungen war ein wichtiges Trainingsziel, bietet der Knappensee doch dafür besonders gute Bedingungen. Jede Übungseinheit wurde noch an Land theoretisch vorbereitet und später, auch mit Hilfe von Videoaufnahmen, ausgewertet. In  der Theorieausbildung standen neben Trimm und Taktik vor allem die Änderungen der Wettfahrtsregeln im Vordergrund. Ein Computerspiel von Ulli Finck ließ auch dieses an sich trockene Thema auf eine besondere Weise interessant werden. Der mitgebrachte Beamer machte Videofilme und Computerspiel zum Gruppenerlebnis.

Auch praktische Arbeiten kamen nicht zu kurz. Am Abend wurden defekte Segel genäht, getakelt, gespleißt und seemännisch gebastelt. Mehrmals wurde auch praktische Motorenkunde angewandt, denn einer der drei Yamaha- Motoren wollte die ganze Woche nicht so recht. Fehlte uns in diesem Jahr leider die zum Glück nicht benötigte Krankenschwester, kamen uns die angereisten Elektr(on)iker unter den Betreuern gerade recht. Immer wieder legten die mitgebrachten Heizkörper zusammen mit  den Kochplatten die Elektroanlage lahm. Zum Glück konnte das Problem immer wieder gelöst und wenigstens die Messe warm gehalten werden. Auf dem Wasser machte die Kälte den meisten Kinder nur wenig zu schaffen. Die Möglichkeit zu segeln nutzten die meisten so lange, bis die Übungsleiter auf den 3 Sicherungsbooten vor Kälte erstarrt waren und keine Trainingsaufgaben mehr aussprechen konnten.

Höhepunkte und Abschluss der Ausbildung waren die Abschlussregatta (bei 5°C Lufttemperatur und Regen) sowie die Prüfungen zum Optikapitän (3 theoretische, 2 praktische Prüfungen).

Bleibt nur der besondere Dank an die Sportfreunde des gastgebenden Verein, dem Lausitzer Segel-Club, und natürlich an die Übungsleiter und Betreuer für ihre gute Vorbereitung, Durchführung und nicht zuletzt für die heutzutage außergewöhnliche Bereitschaft auch für fremde Kinder eine Woche Urlaub zu nehmen.

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Frühschoppen zum Thema Elbe - Staustufen in der Tschechischen Republik (25.März 2001)

Am 25. März trafen sich beim Wassersportclub Dresden - Loschwitz Wassersportler aus mehreren Dresdner Vereinen zu einem Frühschoppen besonderer Art. Als Gäste waren zu dieser Veranstaltung Kapitän Detlev Bütow, Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH und Vorsitzender des Sächsischen Hafen- und Verkehrsverein, Herr Uwe Harger, Vertreter des Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Sachen und Mitglied der "Allianz zur Erhaltung der Elbe in Böhmen und Sachsen" und Herr Alfred Olfert vom European River Network geladen. Heiß ging zur Sache. Trotz unterschiedlicher Herangehens- und Betrachtungsweise zeigte sich, dass die Frage Staustufen ja oder nein so einfach nicht zu beantworten ist. Immerhin wird im Jahr 2005 mit der Fertigstellung der Autobahn A17 von Dresden nach Prag und weiter nach Südost-Europa eine Trasse fertig, der weder Bahn noch Schifffahrt ernsthaft etwas entgegenzusetzen haben. Spätestens nach dem EU- Beitritt von Tschechien wird man die ökologischen Folgen der Truck- Kolonnen neu bewerten müssen. Ob die lärmende Bahn im oberen Elbtal dann noch eine Chance hat? Sind die Staustufen da nicht eine weit gedachte Alternative? Die Frage nach den ökologischen Auswirkungen solcher Bauwerke bleibt natürlich. Leider lagen bis zur Veranstaltung keine konkreten Planungsunterlagen vor, so dass viel gemutmaßt werden musste. Nicht gerade günstig für eine sachliche Argumentation. Am Ende waren sich alle einig: Ob mit oder ohne Staustufen, die Erhaltung der Elbe als gesunder Fluss in einer dicht besiedelten Landschaft muss Anliegen aller sein. Auch die Elbschifffahrt mit ihrer über 1000-jährigen verbürgten Geschichte ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Elbe. Befürworter und Staustufengegner sollten so wie in dieser Runde mit sachlichen Argumenten auf einander zugehen, Missverständnisse abbauen und eventuelle (offensichtlich reichlich vorhandene) Fehlannahmen ausdiskutieren.

Die deutsche Übersetzung der "Ergänzten und überarbeiteten Dokumentation der Umwelt- Verträglichkeitsprüfung im Sinne des Gesetzes des Tschechischen Nationalrates Nr. 244/92 Sb. Ausgabe 12/2000" liegt zur Zeit im Regierungspräsidium Dresden Stauffenbergallee Zi. 5040 aus. In dieser Dokumentation werden 4 Varianten vorgestellt und diskutiert:

Variante A 

(1999): mit beweglichen Wehren bei km 98,88 (Prostredni Zleb) und 81,77 (Male Brezno) und Schleusenkammern 200 x 24 m mit 2 Betriebsabschnitten a 38 und 140 m mit mittel. Stemmtor.

Variante B

 (1998): ähnlich Variante A jedoch mit festen Wehren.

 

Variante C

 (weiterentwickelte Variante von 1996): Einbau von Grundschwellen

 

Variante 0 :

Vergleichsvariante ohne Änderungen

Vorzugs- und aussichtsreichste Variante ist A.

Staustufe Prostredni Zleb: bei km 98,88, 3 bewegliche Stahlsektoren 43 x 5,2 m² mit einem Überlauf bei 119,3 m ü. NN. Die Schleuse (linkes Ufer) mit einer Nominalstauhöhe von 124,5 m ü. NN erzeugt einen Rückstau bis km 90 , ca. 2 km oberhalb der Werft Kresice. Unterhalb der Schleuse erfolgt eine Vertiefung der Flusssohle.

Staustufe Male Brezno: bei km 81,77, 5 bewegliche Felder 24 x 4,5 m² mit Überlauf bei 127,3 m ü. NN. Der Schleusenkanal (rechtes Ufer) ca. km 81,3 - 82, 5 erzeugt eine Flussinsel die perspektivisch für Sport und Erholung nutzbar ist. Die Nominalstauhöhe ist mit 130,o ü. NN. ca. 1,6 m unter HSW und 3,9 m unterhalb der ursprünglichen Zielstellung. Der Rückstau reicht bis km 77 (Werft Valtirov). Unterhalb der Schleuse erfolgt eine Vertiefung der Flusssohle.

Die Ausbauziele beider Vorhaben sind: Mindesttauchtiefe 140 cm bei 110 m³/s (Usti) an 345 Tagen in einem mittlerem Jahr (Q345) und 220 cm bei 236 m³/s (Usti) an 180 Tagen (Q180). Mit einem Rückfluss der enormen Baukosten wird durch Gewinne der Speditionen und Reedereien und damit verbundenen Abgaben in 6 - 10 Jahre gerechnet.

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