Berichte aus dem Vereinsleben 2002 |
4.Oktober 2002: Geschenk "Jugendboote" beim WDL eingetroffen und am 2. November getestet
Der Norddeutsche Regattaverein (Hamburg) schenkte dem Verein 4 Jollen der Klasse Filius. Drei davon trafen (Danke an Holger Jentzsch) Ende Oktober in Loschwitz ein und wurden hocherfreut von den Jugendlichen angenommen.
Paul berichtet dazu: "Am Wochenende bekam unser Verein vier neue Segelboote. Fred Kala, Robert Guderitz und ich testeten die Boote im Loschwitzer Hafen. Auch bei wenig Wind segeln die Boote des Bootstyps Filius schnell und sportlich. Diese Segeljolle ist einfach im Aufbau. Die Boote sind sehr schön zu segeln und relativ leicht zu bedienen. Der Filius wendet fast auf der Stelle und segelt auch bei schwachen Wind sehr, sehr gut. Es sieht aus wie eine kleine Jolle, segelt sich aber fast wie ein Optimist. Ich persönlich finde die Segelboote sehr, sehr gut und schön. Ich freue mich sehr, dass es möglich war diese Boote zu bekommen und herzubringen." Robert's Meinung: "Filiussegeln macht Spaß, wenn es nicht regnet. Filius ist ein sportliches, schnelles, aber enges Boot mit dem man fast auf der Stelle wenden kann. Auch bei wenig Wind kann man, im Gegensatz zum Opti, rechtzügig fahren. Gefallen hat mir auch dass die Leinen am Boot sehr übersichtlich angeordnet sind und dass das Schwert einfach zu bedienen ist. Vorteilhaft ist auch dass man die Schoten einklemmen kann, was bei wenig Wind überaus praktisch ist. Aber das beste ist man sich mit Freuden während der Fahrt unterhalten kann; deswegen möchte ich mich bei denen bedanken die es ermöglicht haben dass wir solche Boote besitzen" |
18.September 2002: Neues (Behelfs-)Vereinshaus aus Spendengeldern
Beeindruckend schnell wurde an diesem Mittwoch das neue Behelfshaus des WDL (ein guterhaltener Bürocontainer) auf dem Gelände aufgestellt. Auf 6x5 Metern kann also nun auch wieder beraten und ausgebildet werden. Die beiden fest installierten elektrischen Heizkörper stellen gar eine wesentliche Verbesserung der Situation dar, war doch die Dieselheizung im alten Clubhaus wahrhaft monströs und altertümlich. Das Einrichten wird sicher noch seine Zeit kosten, muss doch alles neu angeschafft oder zusammengetragen werden. Jedoch steht schon eins fest: Am 9.11. , dem Vorabend des Rumpokal soll das Haus fertig sein. Dann nämlich soll ein Seemannsliederabend stattfinden, zu dem auch Sponsoren und Helfer herzlich eingeladen sind.
+++ Hochwasser ++ Hochwasser ++Hochwasser +++
29.08.2002 Aufräumen, nicht aufgebenJeden
Tag ab 16 Uhr gibt es einige Unverdrossene in Loschwitz, die versuchen,
das Chaos zu reduzieren. Schließlich mussten alle kleinen und großen
Sachen aus allen Häusern raus und gewaschen, teilweise desinfiziert
werden. Täglich wird in Kisten und Schüssel verschlammtes zum
Waschen weggefahren. Da alle Häuser nass sind, bleibt kein Ausweichlager,
so dass mehrere Tage dass gesamte Inventar, Werkzeug- und Kleinteillager
auf großen Planen im Gelände lag. Mehrere Container füllten
das, was nicht zu retten war. So langsam zieht zumindest auf den ehemaligen
Wiesen wieder Ordnung ein und auch das erste Gras kämpft sich unter
dem Schlamm hervor. Morgen soll nach dem Training wieder ein Jugendtreff
mit den Wachwitzer stattfinden, am Lagerfeuer könnten dann auch die
ersten Pläne für weitere Veranstaltungen geschmiedet werden.
Der "vergessene Schnupperkurs" jedenfalls soll voraussichtlich am 14./15.09.
in Bautzen nachgeholt werden.
Das größte Problem für den Verein ist und bleibt das Ausbildungshaus mit Küchentrakt. Zwar steht es noch, aber es ist nicht mehr nutzbar. Seit Monaten gibt es Bemühungen, das Haus zu rekonstruieren oder zu ersetzen. Das scheiterte bis jetzt immer an Genehmigungen und dem lieben Geld. Nun ist die Zukunft der Winterausbildung für die Kinder um Übungsleiter Bert Bönisch noch ungewisser geworden. 24.August 2002: Aufräumen, nicht AufgebenNachdem
die Flutwellen das Gelände auch im Loschwitzer Hafen freigegeben hat,
muss das große Aufräumen beginnen. Das Ausmaß der Schäden
wird sicher erst in einigen Tagen vollständig bekannt werden, der
Anblick des Vereinsgeländes jedenfalls ist bedrückend genug.
Die Gebäude waren natürlich voll mit vielem Zubehör. Eben
all das, was Seesportler so für ihr Sportleben brauchen und
über viele Jahre wie einen Schatz gehütet haben. Die Ausrüstung
mehrerer Boote, Ausbildungs- und Wettkampfausrüstung, Literatur, Knotenbahnen,
Segel, Werkzeug und Reparaturmaterial, Winden, Maschinen und vieles andere
mehr ist in den Fluten versunken.
Am Samstag war nach den vielen kleinen abendlichen Einsätzen in der Woche zuvor Großkampftag. 20 Helfer aus Bautzen und Chemnitz kamen, um den Loschwitzern dabei zu helfen. Auch die Jugendlichen des Vereins, allen voran Fred Kala arbeiteten seit Tagen fleißig und selbständig. So wimmelte es auf dem Gelände nur so von räumenden, waschenden, saugenden, wegwerfenden - eben helfenden Menschen. Am Abend jedenfalls war vieles geschafft. Jedoch bleibt noch eine Menge zu tun. Jeden Abend wird deshalb ab ca. 16 Uhr gewerkelt, geräumt und repariert. 16.August 2002: Land unter in Dresden- LoschwitzDas
gesamte Gelände des Wassersportclub Dresden - Loschwitz ist seit mehr
als 24 Stunden unter Wasser. Und das Wasser steigt weiter. Während
der Steg im relativ ruhigen Hafenbecken schwimmt, sind von den 3
Gebäuden zwei völlig unter Wasser und das "Hexenhaus" am Körnerweg
zur Hälfte. Die Barkasse "Geschwister Scholl" und drei Container sind
geflutet, die kleineren Jollen liegen teilweise andernorts, teilweise aber
auch im Hafenbereich scheinbar sicher.
14.August 2002: Hochwasser auch im Loschwitzer HafenAuch
die Wassersportvereine an der Elbe blieben von den Problemen der Hochwasserkatastrophe
nicht verschont. Innerhalb von vier Tagen stieg der Pegel von 1,69 m (Donnerstag)
auf 6,74 m (Dienstag), also um 5 Meter. Schaut man sich im Gelände
des WDL um, so stellt man fest, dass es sehr klein geworden ist. Verschwunden
sind die Brennnesselfelder hinter der Garage, die Hänge zum
Hafenbecken. Das Wasser hat das Gelände auf eine Fläche von wenigen
Quadratmetern schrumpfen lassen. Die Boote der beiden Vereine liegen in
gleicher Höhe wie der Grillplatz. Höchste Zeit, Alarm zu schlagen.
Montag und Dienstag wurde intensiv geräumt, sechs Jollen auf die höchsten
Flächen geschoben und zwei der vier Optis gar auf das Garagendach
gehoben. Besonders aktiv war dabei auch Fred Kala (14), der als Jugendlicher
mit hohem Einsatz arbeitete.
Viel Zeit kostete es, das für den Steg geplante Bauholz umzulagern. Bis 2 Uhr in der Montagnacht waren dafür Mitglieder im Einsatz. Dienstag früh 6 Uhr ging es dann weiter, an diesem Morgen war der Holzlagerplatz und der Zugang zur Slipanlage bereits unter Wasser, jedoch blieb noch viel zu tun. Bleibt zu wünschen, dass das Gelände nicht vollständig im Wasser versinkt, Garage (Werkstatt) und Holzhäus'chen von den Fluten verschont bleiben und der WDL glimpflich davonkommt. +++ Hochwasser ++ Hochwasser ++Hochwasser +++ |
Ich konnte meine Position in der Gesamtwertung der OSL beibehalten und hoffe, dass die 4.Regatta ordentliche Segelbedingungen haben wird. Gut Wind - ahoi André
16.-21.Mai: Jugendseglertreffen in Lovosice zu PfingstenZum
7. Jugendseglertreffen trafen sich am Zernoseky-See (Tschechien) unweit
der schönen Stadt Litomerice mehr als 60 Aktive aus 5 Seesport- und
Segelvereinen der Oberelbe. Wie immer reisten die meisten Sportfreunde
über Land an. Eine richtige kleine Zeltstadt entstand am Freitagabend
am Badestrand des See's. Segelboote der Klassen Pirat (3), Ixylon (2) und
Optimist (8) wurden aufgebaut, Kutter (2) und Jollenkreuzer (4) ergänzten
die eindrucksvolle Flotte. Beeindruckend viele Familien nutzten die Gelegenheit,
das Wochenende mit ihren segelnden Kindern gemeinsam zu verbringen und
sie beim Training zu beobachten.
Der
Samstag verlief bei mäßigem Wind ruhig. Die Optimisten absolvierten
kleine Trainingseinheiten, badeten vom Boot aus. Sie wurden von Rudi, Iris
und Lutz mit dem Schlauchboot betreut. Alle anderen genossen einen ruhigen
Tag, denn leider war nur wenig Wind.
Am Sonntag herrschte am Vormittag absolute Flaute. Deshalb gingen die Einen auf den nahe gelegenen Lomosch wandern, die Anderen machten mit den Booten einen Ausflug zum Seglerhafen in Lovosice. Nur eine Zeltplatzwache blieb zurück. Nach einem Schlemmervergnügen in einer Lovosicer Eisdiele fuhren die Boote über die Elbe zurück zum See. Selbst durch den wenige Meter breiten Kanal konnten alle segeln. Erst viel später kamen die müden Wanderer zurück. Sie hatten die Boote von der nahe gelegenen Bergspitze beobachtet. Am Abend legten drei Kinder die Theorieprüfungen zum Jüngstensegelschein ab. Sie wurden am Lagerfeuer unter großem Hallo überreicht. Der nächste Tag begann früher als sonst, war doch die Rückfahrt geplant. Gegen 10.30 Uhr legten die ersten Boote ab. Erstmals konnten an der Rückreise auch Optimisten teilnehmen. Während alle anderen Boote zügig vorankamen und am Abend bereits in Deutschland übernachteten, segelten 6 Optis unter Betreuung des Loschwitzer Kutters in 6 Stunden die 15 Kilometer bis zur Schleuse in Usti. Dort wurden sie von den Eltern erwartet, die mit Booten und Kindern auf der Straße weiter reisten. Den letzten Tag verbrachten alle anderen Mannschaften auf verschiedene Weise. Während der Loschwitzer Kutter die lange Strecke unter Motor zurücklegen musste, genossen die Wachwitzer Jugendjollen 40 Segelkilometer in vollen Zügen. Andre
Loebe (SCW) schildert das Wochenende wie folgt:
Hi Iris, in Lovosice war es sehr schön. Mit den zum Segeln erforderlichen Wind hat es leider am Samstag nicht so richtig geklappt, so dass wir mehr "Sonnenbaden" als Segeln waren. Dafür wurden wir am Sonntag entschädigt ( guter Segelwind). Aber das weisst du ja selbst. Die Fahrt auf der Elbe zur Stadt Lovosice hat mir sehr viel Freude gemacht. Elbauf ging es in Schlepp und Elbab konnten wir gut segeln. Der Wind stand so günstig, dass wir sogar durch den Kanal in den Kiessee segelten. An dem Wochenende habe ich meine Segelfähigkeiten weiter verbessern können und meine praktische Prüfung zum Jüngstensegelschein bestanden. Am abendlichen Lagerfeuer wurde mir der Segelschein überreicht. Am Montag ging es dann per Opti bis Usti na Labem, danach per Auto nach Hause. Es war für mich eine anstrengende aber schöne Fahrt mit meinem Opti. Insgesamt waren wir 6 Stunden ununterbrochen auf der Elbe bei schönstem Wetter. Mit den Bedingungen auf der Elbe, speziell das Kreuzen bin ich gut klar gekommen. Das Jugendseglertreffen war für mich ein sehr schönes, aber auch anstrengendes Wochenende. Tschüss - Dein Andre´ |
Vier Tage lang konnte man die Jollen auf dem See trainieren sehen. Die Erwachsenen übten An- und Ablegen, "Mann über Bord" und andere Manöver. Die Junioren lernten vor allem Regattaspezifisches, trainierten Spinnaker- und Trapezsegeln, Starts, Kentern und Wiederaufrichten und lockerten sich beim Badeausflug und Spielen auf dem Wasser. Das Training wurde abgerundet durch kurze Theorieausbildungen. Höhepunkt waren die Prüfungen zum Jüngstensegelschein und Opti- bzw. Regattakapitän. Erstmals seit langem gelang es übrigens den Jugendtrainern, selbst mit dem 420er am Training teilzunehmen. Das motivierte Aktive und Trainer zusätzlich, denn die Ausbildung vom Motorboot aus ist sicher effektiver, lässt aber manchen vergessen, dass Übungsleiter einerseits auch leidenschaftliche Segler sind und für sie andererseits die Ausbildung immer ein Verzicht auf das eigene Segelerlebnis ist.
Nach vier Tagen intensivem Segelerlebnis wurden alle Boote aufgeladen und nach Hause transportiert. Eine gewisse Erschöpfung stand allen im Gesicht geschrieben. Bis zum Jugendseglertreffen am folgenden Wochenende bleibt jedoch nur wenig Zeit zur Erholung.
Wie immer war das Wetter eine besondere Herausforderung. Starker Wind, Regen, Hagel und das für die Jahreszeit typische kalte Wasser gehören zur Veranstaltung dazu. Jedoch störte es die Aktiven wenig, waren sie doch nach der langen Winterpause voller Tatendrang. Bald waren sie deshalb nach dem Transport der Segeljollen mit dem Auftakeln fertig. In Ausbildungsgruppen gingen die Boote auf das Wasser, unter ihnen der neue Wachwitzer 420er, der vom Verein vor wenigen Wochen für den Jugendsport angeschafft wurde. Während gegen Mittag die Gulaschkanone aufgebaut und in Gang gesetzt wurde, gab es auf dem Wasser mehrere Kenterungen. Schnell wurden die Boote wieder aufgerichtet. Mit trockenen Sachen sah man auch die gekenterten Mannschaften bald wieder auf dem Wasser.
Für die Anfänger war der Wind eine besondere Herausforderung. In Ufernähe begannen sie, erste Erfahrungen zu sammeln. Später entfernten sie sich unter der Betreuung aufmerksamer Übungsleiter immer weiter vom Windschatten des Ufers und kämpften auf dem See mit Wind und Segel.
Für die Wettkämpfe am Sonntag reisten zahlreiche Gäste aus Zittau und Bautzen an. Die Pratzschwitzer Optimistenregatta hat für die Segler als erste von 4 Regatten in der Wertung der Ostsachsenliga eine besondere Bedeutung. Während 18 Optimisten in drei Wettfahrten um gute Platzierungen segelten, kämpften 15 Teilnehmer um den Wesenitzpokal. Seemännische Fähigkeiten wie 11 Knoten nach Zeit, Wurfleine werfen und seglerisches Können waren die Disziplinen dieses Wettkampfes.
Robert Guderitz vom WDL belegte bei der Segelregatta einen guten 3. Platz. Er musste nur zwei Zittauer Seglern die Plätze 1 und 2 überlassen. Den Wesenitzpokal erkämpfte sich Benjamin Krull (SCW) vor Blanca de Rojas und Anne Pucher (beide WDL)
Das Wochenende in Pratzschwitz ist für die Elbsegler von großer Wichtigkeit, bietet es doch den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ohne Strömung die Grundlagen des Segelns zu trainieren. Es ist aber auch eine große Herausforderung für die Organisatoren, ohne das nötige Hinterland (Unterkünfte, Sanitäre Einrichtungen usw.) eine derartige Veranstaltung durchzuführen. Stellvertretend für alle, die bei der Vorbereitung und Durchführung geholfen haben, wurde Helmut Loebe für seinen Einsatz mit dem Titel "Pratzschwitzer Segelwelt- Verbesserer" geehrt.
Rückblick zu Berichten aus dem Vereinsleben 2001 |